GEW Hessen bringt „A 13 für alle!“ nach Hause

12.01.2023

Die GEW Hessen begrüßt die von Ministerpräsident Boris Rhein und Kultusminister Alexander Lorz angekündigte schrittweise Anhebung der Besoldung von Grundschullehrkräften als richtigen und überfälligen Schritt. Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen und selbst Grundschullehrerin, freute sich über diesen Erfolg: „Für die rund 18.000 Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen, die derzeit noch schlechter bezahlt werden als alle anderen Lehrämter, ist heute ein sehr guter Tag. Sie werden von diesem Erfolg der GEW deutlich profitieren. Es ging uns immer auch darum, dass der Primarbildung durch eine angemessene Besoldung die Wertschätzung zuteil kommt, die sie verdient: In den Grundschulen werden schließlich die unverzichtbaren Fertigkeiten für den weiteren Bildungsweg der Schülerinnen und Schüler vermittelt.“

Nach Einschätzung der GEW wird A 13 an Grundschulen einen Beitrag dazu leisten, den eklatanten Lehrkräftemangel schneller zu überwinden. Dazu äußerte sich Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, wie folgt: „Hessen drohte durch das lange Zögern der schwarz-grünen Koalition zum letzten Wagen im A 13-Zug zu werden. Inzwischen zahlt bereits die Mehrzahl der Bundesländer ihre Grundschullehrkräfte deutlich besser. Allerdings geht die Landesregierung nach wie vor zu zögerlich vor, wenn sie sich bis 2028 Zeit lassen will, um die Besoldung voll anzugleichen. Wir werden uns die konkrete Umsetzung daher genau ansehen und auf mehr Tempo pochen.“

Ministerpräsident Rhein und Kultusminister Lorz kündigten zudem die Schaffung von zusätzlichen Stellen für Lehrkräfte sowie Verbesserungen bei der Sommerferienbezahlung an. Auch diese Maßnahmen sind aus Sicht der GEW Hessen überfällig. Der Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften ist groß. Er steigt nicht nur wegen der Aufnahme von Geflüchteten, sondern auch durch steigende Geburtenzahlen sowie den kommenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Allerdings gibt es derzeit nur im Gymnasiallehramtfertig genug ausgebildete Lehrkräfte, die unmittelbar eingestellt werden könnten. Daher sind weitere Maßnahmen unerlässlich, etwa die Anerkennung von Lehramtsabschlüssen aus dem Ausland sowie attraktive Quereinstiegsprogramme.

„Die Tatsache, dass in Hessen frisch ausgebildete Lehrkräfte ebenso wie viele Vertretungskräfte in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden, verringert die Attraktivität des Arbeitgebers Hessen massiv. Hier ist Abhilfe dringend geboten. Dabei wird es darauf ankommen, dass die wohlklingenden Ankündigungen tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden. Darüber werden wir zusammen mit den GEW-Personalräten aufmerksam wachen“, so Thilo Hartmann abschließend.