Demokratie heißt, sich aktiv einzubringen

Fridays For Future in Wiesbaden

Ähnlich äußert sich auch Manon Tuckfeld, Vorsitzende des Gesamtpersonalrats des Lehrerinnen und Lehrer für den Rheingau-Taunus-Kreis und die Landeshauptstadt Wiesbaden: „Diese Streiks sind ein Ausdruck von politischer Teilnahme, die wir sehr begrüßen.“ Politik lernen bedeute mehr, als bloß Theorie im Unterricht. „Demokratie zu lernen heißt, sich aktiv einzubringen. Es ist ein ‚Anliegen von Schule, dass Schüler aufgeklärte und emanzipierte Bürger werden. Man sollte sich freuen, dass die Jugend sich wieder politisch engagiert.“ Die Gefahr, dass Schüler solche Demos als Vorwand zu benutzten, die Schule schwänzen zu können, sei natürlich gegeben. Man solle das aber nicht überbewerten.

Streikrecht neu verhandeln

„Streiks sind bei uns gesellschaftlich fest  verankert als Mittel, seine Interessen demokratisch durchsetzen zu können“, sagt Tuckfeld. Das gelte in ihren Augen auch für die Jugend, weshalb sich ihr Verband für ein Streikrecht für Schüler einsetzt. Klaus Peter Hammer sieht das etwas anders: „Streiks für außerbetriebliche Themen wie beispielsweise Klimaschutz sind bei uns in Deutschland so nicht vorgesehen. Was uns fehlt, ist ein Generalstreikrecht“. Das Streikrecht müsse neu verhandelt werden, so Hammer. Die Schülerstreiks seien dafür ein guter Katalysator.