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Herzliche Ganz liebe Grüße, Dein Frauenförderplan!

03.06.2021

HGlG, eigentlich Hessisches Gleichberechtigungsgesetz, 

Ü25, erwachsen aber entwicklungsfähig, Grundlage für Gleichberechtigung von Frauen und Männern und zum Abbau von Diskriminierung in der öffentlichen Verwaltung sowie Grundlage für den Frauenförder- und Gleichstellungsplan

…Frauenförder-What???

Noch nie gehört? Glaub, mir es gibt ihn - auch an Deiner Schule!

Das Staatliche Schulamt hat ihn mit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und dem Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer (GPRLL) aufgestellt.

Hast du auch schon wieder ‘nen Neuen?

Alle 6 Jahre gibt es eine Neuaufstellung (aktuell: 2018-2023), alle 3 Jahre eine Fortschreibung mit aktuellen Daten und Prognosen. Bei Bedarf sind auch Änderungen in kürzeren Abständen möglich. Maßnahmen sind anzupassen, wenn es sich herausstellt, dass es mit der Frauenförderung im Schulamtsbezirk nicht so gut klappt.

Und was soll der so?

Gleichstellung von Frauen und Männern durchsetzen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, Beseitigung von Unterrepräsentanz von Frauen beispielsweise in Leitungsfunktionen.

Okay…und wie soll das gehen? Ein Beispiel:

Aufgrund von Daten werden Bereiche, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, ermittelt: z.B. A14-Schulleitungsfunktionen in HR-Schulen und KGS: 29% Frauenanteil. Dann gibt es die Zielgröße 51% Frauenanteil in den entsprechenden Funktionen. Entwicklungen bei zu besetzenden Personalstellen können so verfolgt und begleitet werden. Maßnahmen, um Frauen zu stärken, werden entwickelt: z.B. Fortbildungen, Potenzialerkennung und -förderung, veränderte Personalauswahlkriterien, Teilzeitermöglichung auf allen Stellen, familienfreundliche Rückkehr- und Rotationsmöglichkeiten, geschlechtergerechte „Führungskultur“ und Beurteilungen

 

Frauenförderung and me? Matcht das?

 

Bist Du zufällig Berufsschullehrerin und interessiert an einer Funktionsstelle in Schulleitung? / A14 OStR-Beförderung? Der Frauenanteil liegt aktuell bei 44%, Zielgröße 51%. Sollen solche Stellen mit Männern besetzt werden, ist dies nicht unmöglich, da die „Bestenauslese“ gilt. Aber der Frauenförder- und Gleichstellungsplan schreibt folgendes vor: Die Amtsleitung prüft, ob zur Erweiterung des Bewerber*innenfeldes eine erneute Ausschreibung der Stelle erfolgen soll. Der Verzicht bedarf einer Begründung. Bei dreijähriger Nichterfüllung des Ziels muss bei jeder Stellenbesetzung mit einem Mann das HKM zustimmen.

Du bist Lehrer*in in Elternzeit, willst danach an deine Stammschule zurückkehren, und Dir wird eine Abordnung nahegelegt? Der Frauenförder- und Gleichstellungsplan sichert Dir die Rückkehr zu.

Du hast Lust auf Leitung, fühlst Dich aber chancenlos wegen Teilzeitbeschäftigung und erst wenig Berufserfahrung wegen langwieriger familiärer Pflegetätigkeiten? Der Frauenförder- und Gleichstellungsplan schreibt vor, dass alle Stellen grundsätzlich teilbar sind, auch wenn sie als Vollzeit ausgeschrieben werden. Bei der Dienstlichen Beurteilungen sind zusätzlich übernommene Aufgaben in Teilzeit in Relation zu Vollzeitbeschäftigten zu gewichten. Geleistete Familienarbeit und Ehrenamt werden positiv gewürdigt. Geringe Berufsdauer wegen Kindererziehungs- und Pflegetätigkeiten dürfen keinen Bewerbungsnachteil darstellen.

Wichtig für Dich:
Wenn Du etwas willst, kontaktiere deine GEW-Fraktion im GPRLL (gprll@gew-wiesbaden.de). Wir beraten dich zu allen Fragen der Frauenförderung, der Teilzeit und der Fragen des Einstiegs in den Beruf nach der Elternzeit.


Wenn Du weiterliest, findest Du die konkreten Forderungen unserer Fraktion. Vielleicht interessiert es Dich, vielleicht schaust Du mal in den Anhang rein.

Den zurzeit gültigen Frauenförderplan findest Du auf (https://schulaemter.hessen.de/sites/schulaemter.hessen.de/files/content-downloads/A.%20Textteil.pdf). 

Vorstellen können wir uns viel mehr. Wir fordern die Weiterentwicklung und Konkretisierung von Maßnahmen zur Frauenförderung, weil die bisherigen Mechanismen nicht ausreichend Wirkung zeigen. Die Tendenz zeigt, dass Frauen in Führungsposition zunehmend weniger zu finden sind. Hierzu schrieben wir in der WBZ.