Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2016 der GEW Wiesbaden

Presserklärung vom 13.01.2016 - Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2016 der GEW Wiesbaden

In der Wiesbadener Bildungspolitik finden wir vor:

  • Hunderte Millionen Euro Investitionsstau an Wiesbadener Schulen, viel zu wenig Mittel zur Instandhaltung und zur sinnvollen pädagogischen Gestaltung von Schule
  • falsche Prioritätensetzung, z.B. teure technische Einrichtung für die Kommunikation im Falle eines Amoks an Schulen, anstelle von Vorsorge
  • Intransparenz zur Schadstoffbelastung der Schulgebäude
    Zerstörung der Schulgemeinde durch immer mehr externe Dienstleister z.B. beim Reinigungspersonal
  • Schulentwicklungsplanung, die am Bedarf vorbei geht und Bildungsaufstiege erschwert, Stichworte: die Abschaffung eines Oberstufengymnasiums/G8/fehlende Innenstadt-IGSen/Privatisierung im Bildungswesen/Selbstständige Schule als Mangelverwaltung
  • eine Stadt, die sich „Modellregion Inklusion“ nennt und die SozialpädagogInnen dafür nicht mehr finanzieren will
  • immer stärker um sich greifenden Lobbyismus in Schulen
  • das Sparprogramm „Pakt für den Nachmittag“ statt echter Ganztagsschulen, das den Wiesbadener Grundschulen aufgezwungen wird

Das alles ist ausbleibende Wertschätzung gegenüber Menschen in Bildungsinstitutionen. Es gibt keinen „Schulfrieden“, solange Finanzpolitik und nicht bildungswissenschaftliche Erkenntnis Schule macht.
 
Was müsste in der Wiesbadener Kommunalpolitik passieren?

  • Kreditaufnahme für Zukunftsinvestitionen (Schulsanierungen/-neubauten, Schulsozialarbeit, Integration und Inklusion) muss im Rahmen der Bedarfe möglich sein. Verschleppung verteuert sich finanziell und ideell: Verwahrlosung ist ansteckend…
  • Mittelfristig brauchen wir eine Überprüfung und Veröffentlichung der Schadstoffbelastung an allen Wiesbadener Schulen, kurzfristig die Vorlage eines Aktionsplans hierfür
  • Städtisches Schulpersonal muss zurück in städtische Trägerschaft mit Stellenanteilen, die dem tatsächlichen Bedarf entsprechen
  • Problembewusstsein und kritische Distanz der Stadtpolitiker zu Lobbyismus in Schulen
  • In der Schulentwicklungsplanung brauchen wir  v.a. den Ausbau „echter inklusiver Ganztags-Grund- und Gesamtschulen“
     

i.A. Christine Dietz
Mitglied des Kreisvorsitzenden-Teams des GEW-Kreisverbandes Wiesbaden