„Verhandlungsergebnis kann sich sehen lassen“

Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen

Potsdam – „Das Verhandlungsergebnis kann sich sehen lassen. Insbesondere die Gehaltssteigerung im ersten Jahr um 4,9 Prozent ist positiv zu bewerten“, sagte Ilse Schaad, für Tarifpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Samstag nach Abschluss der dritten Verhandlungsrunde für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten in Potsdam. „Zum ersten Mal seit Jahren werden die Reallöhne der Beschäftigten steigen: Das Ergebnis von 6,42 Prozent für zwei Jahre wird absehbar über der Inflationsrate liegen. Dieses Ergebnis ist der Streik- und Aktionsbereitschaft der Beschäftigten zu verdanken, die in den vergangenen Wochen die Forderungen der Gewerkschaften massiv unterstützt hatten.“

Schaad wies auch darauf hin, dass mit der Urlaubsregelung eine durch die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) entstandene Lücke schnell geschlossen worden sei. Die große Mehrheit der Beschäftigten werde von der ab 2013 geltenden Regelung profitieren, also über mehr Urlaubstage als bisher verfügen. Zudem gelte ein Bestandsschutz. Die GEW-Tarifexpertin kündigte an, dass jetzt die Mitglieder der Bildungsgewerkschaft über die Annahme des Verhandlungsergebnisses befragt würden.

Info: Die Gehälter der Beschäftigten werden bei einer Tarifvertragslaufzeit von zwei Jahren in drei Schritten angehoben:

  • rückwirkend zum 1. März 2012 um 3,5 Prozent,
  • zum 1. Januar 2013 um 1,4 Prozent,
  • zum 1. August 2013 um 1,4 Prozent.

Zum 1. Januar 2013 werden alle im öffentlichen Dienst Beschäftigten 29 Tage Urlaub erhalten. Besitzstandswahrung gilt für alle Arbeitnehmer, die bereits 30 Tage Urlaub haben. Künftig gilt, dass Beschäftigte mit vollendetem 55. Lebensjahr 30 Tage Urlaub bekommen. Damit wird der bis dahin gültige Tarifvertrag, der unterschiedliche Regelungen beinhaltete, abgelöst. Die Arbeitgeber hatten das Thema Urlaub kurzfristig wegen eines Urteils des BAG in der vergangenen Woche in die Verhandlungen eingebracht.

Die Gremien der GEW haben die Annahme des Verhandlungsergebnisses mit sehr großer Mehrheit empfohlen.