Kundgebung gegen das "Kinderförderungsgesetz"

in Wiesbaden am 7. März, 15 bis 16.30 Uhr

Am Donnerstag, 7. März findet die Anhörung zum Kinderförderungsgesetz im Sozialpolitischen Ausschuss, Sitzungsraum 501 A, des Landtages in der Zeit von 14 bis 16 Uhr statt. Hier kann direkt verfolgt werden, wie sehr die "Volksvertreter" ihr Volk achten (Eingang: Pforte Kavalierhaus. Anmeldung für interessierte Bürgerinnen und Bürger vorab unter der Telefonnummer: 0611 350335 oder am Tag der Anhörung in der Telefonzentrale an der Pforte Kavalierhaus. Bitte Personalausweis mitbringen.) Wir wollen unsere professionellen Argumente auch vor dem Landtag kundtun.

Die GEW Hessen ruft die hessischen Lehrkräfte auf, sich aktiv an den regionalen Protesten gegen das geplante Hessische Kinderförderungsgesetz (HessKiFöG) zu beteiligen.

Die Kritik der GEW richtet sich dabei insbesondere gegen die Öffnung des Fachkräftekataloges für fachfremd ausgebildete Quereinsteiger. „Das untergräbt die Professionalität und das professionelle Selbstbewusstsein der sozialpädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen. Wir befürchten, dass unter dem Stichwort ‚mehr Flexibilität für die Träger‘ hier eine neue fluktuierende Beschäftigtengruppe geschaffen werden soll“, so Karola Stötzel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen.

Bedingt durch die Umstellung der Fördersystematik auf eine kindbezogene Pauschale soll den Trägern der Kindertageseinrichtungen fortan zudem die finanzielle Planungssicherheit genommen werden. Diese müssen jedoch Personal vorhalten. „Wenn aber die Finanzierungsgrundlage schwankt, wird dies von den Arbeitgebern mit befristeter Beschäftigung beantwortet werden. Im Schuldienst erleben wir bereits seit 10 Jahren die negativen Auswirkungen solcher Beschäftigungsverhältnis- se. Unter diesen leiden stets die Kontinuität pädagogischer Arbeit, die Kinder sowie die Beschäftigten selbst. Von der Landesregierung fordern wir deshalb aktuell, befristete Beschäftigung im Landesdienst einzudämmen.“

Auch die Landesfachgruppe Grundschulen der GEW wehrt sich gegen die durch das neue KiFöG geplanten Verschlechterungen. „Wir finden es unglaublich, dass das gescheiterte Experiment der so genannten ‚Unterrichtsgarantie Plus‘ aus der Ära von Kultusministerin Wolff nun an Kindergartenkindern wiederholt werden soll!“, sagte Susanne Hoeth, eine von drei Fachgruppenvorsitzenden.

Ihre beiden Kolleginnen Heike Rickert-Fischer und Karin Hämmelmann betonten zudem, dass es gut gewesen sei, den Erzieherinnen und Erziehern Zeitkontingente für die Kooperation mit Grundschulen zur Verfügung zu stellen. „Statt dass nun endlich auch den Lehrkräften an Grundschulen solche Zeit gegeben wird, will man diese nun auch bei den Erzieherinnen und Erziehern gänzlich zusammenstreichen. So geht es nicht!“, sagte Karin Hämmelmann.