Kinder“förderungs“gesetz (KiföG):

Qualitätsverlust für alle Beteiligten und steigende Arbeitsbelastung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das neue Kinder“förderungs“gesetz (KiföG) hält nicht, was der Name verspricht: Im Gegenteil, die Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen wird durch eine massive Verschlechterung der Rahmenbedingungen noch erschwert.

Bitte unterschreibt die folgende Petition und leitet diesen Aufruf weiter:

www.openpetition.de/petition/online/protest-gegen-das-hessische-kinderfoerderungsgesetz-hesskifoeg

Kurzlink: http://goo.gl/J6TjB

Warum? Einige Beispiele:

Öffnungszeiten

  • Es wird nur noch eine maximale wöchentliche Öffnungszeit von 42,5 Stunden bezuschusst, also beispielsweise täglich von 7:30 bis 16:00 Uhr. Die Ausgestaltung von bedarfsgerechten Öffnungszeiten wird nicht gefördert, elterliche Bedarfe zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden nicht berücksichtigt.

Gruppengröße

  • Um die bisherige Landesförderung zu erhalten, müssen die Gruppen in Kindergarten und Hort mit 25 Kindern belegt werden. Angemessene Gruppengrößen sind ein Qualitätsmerkmal pädagogischer Arbeit. Sie sind zur Sicherung von Beziehungskontinuität und der individuellen Förderung von Kindern unabdingbar.
  • Die Gruppenobergrenzen für Kinder unter 3 Jahren (derzeit 10 Kinder) werden aufgehoben, rein rechnerisch könnten 16 zwei- bis dreijährige Kinder in einer Gruppe betreut werden.
  • Besonders im ländlichen Raum sind aufgrund der demographischen Entwicklung Gruppengrößen von 25 Kindern nicht immer erreichbar – und auch nicht wünschenswert. 1-2-gruppige Einrichtungen sind in ihrer Existenz gefährdet.

Qualifizierung von Fachkräften

  • Bei den erforderlichen Fachkraftstunden können 20% pädagogische Laien eingerechnet werden. Dies entspricht einer Entprofessionalisierung des Berufsstandes von Erzieherinnen und Erziehern. Gleichzeitig werden weniger pädagogische Fachkräfte das Kerngeschäft einer Kindertageseinrichtung bewältigen müssen.

Planung und Steuerung

  • Zeiten für mittelbare pädagogische Arbeit (Dokumentation, Zusammenarbeit mit Familien, Kooperationen mit anderen Institutionen etc.) und Zeiten für Leitungsfreistellung sind nicht vorgesehen.

In der Summe aller Maßnahmen kommt es zu erheblichen Qualitätsverlusten für alle Beteiligten und zu steigenden Arbeitsbelastungen für pädagogische Fachkräfte.

Vielen Dank und mit solidarischem Gruß

Philipp Jacks 

Deutscher Gewerkschaftsbund, Bahnhofstraße 61, 65185 Wiesbaden