Kein billiger Marketing-Gag:

EBS-Studenten sollen guttätig Schulräume renovieren

Die EBS lehrt ihre Studenten, eine ganz besondere Verantwortung zu übernehmen. Gemeint ist die alte Tugend des "ehrbaren Kaufmanns". Die Jung-Manager sollen sich dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlen und in einem "Hippokratischen Eid für Manager" geloben, die Menschenrechte und die Würde jedes Menschen zu achten und zu schützen und jede Art von Diskriminierung und Ausbeutung abzulehnen. Vielleicht gucken die künftigen Young Global Leaders in unsere Verfassung. Dort stehen grundsätzliche hilfreiche Hinweise, wie zum Beispiel Artikel 14, Satz 2: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

Nun lässt die EBS Taten folgen. Zwar gibt sie die mit Hilfe des Wiesbadener Oberbürgermeisters Dr. Müller der Allgemeinheit aus der Tasche gezogenen Millionen nicht mehr her, aber - erstaunlich - sie will auf die Sanierungsschulen zugehen. Anlässlich einer Veranstaltung des Wiesbadener Presseclubs zum Thema: "Wird Wiesbaden durch die EBS jetzt Universitätsstadt?" stellte die GEW–Wiesbaden ihre bekannte kritische Position hinsichtlich der Alimentierung der privaten EBS mit Wiesbadener Steuermitteln zur Diskussion.

In Anlehnung an das vom EBS–Präsidenten Prof. Jahns ins Spiel gebrachte Davoser Gelöbnis regten wir ein simples Wiesbadener Gelöbnis an, verbunden mit dem wirtschaftsethischen Ziel, die clever eingesackten Steuergelder für unsere Sanierungsschulen zurückzugeben.

Die in Vertretung von Prof. Jahns referierende Vizepräsidentin Frau Sabine Fuchs versprach spontan, Studenten für Malerarbeiten an die Sanierungsschulen zu schicken und bekräftigte dieses mit: "…das meine ich im Ernst…".

Gegen Ende der Veranstaltung gab es von der GEW den Vorschlag, wenn schon kein "Refund" der Gelder zu erwarten sei, zumindest ein EBS–Seminar einzurichten, welches sich mit dem Thema Fundraising  für Wiesbadener Sanierungsschulen befasst.

Auch mit diesem Vorschlag, sowie der Teilnahme der GEW an einem solchen Seminar, konnte sich Frau Fuchs anfreunden.

Schon jetzt sind wir gespannt, was aus diesen Zusagen wird. Als Wiesbadener Bildungsgewerkschaft nehmen wir sie ernst und streben eine zeitnahe Realisierung an.