"Geld ist genug da, aber nicht für jeden!"

Millionen für eine Eliteschule, aber öffentliche Schulen werden zu Gammelschulen

Zum Teil haarsträubende Berichte über undichte Fenster in den Klassenräumen, von den Wänden faulende Waschbecken oder austretende Fäkalgerüche verusachen nur im ersten Moment ein Stirnrunzeln. Sofort dannach machen sich Fassungslosigkeit und Empörung breit. Empörung darüber, dass es schlichtweg ein Skandal ist, dass in einer so reichen Stadt wie der Landeshauptstadt Wiesbaden Kinder in baufälligen Schulen unterrichtet werden, so Harris Ziebarth, Gewerkschaftssekretär des DGB Büros Wiesbaden.

Geradezu zynisch erscheint dann das Gedankenspiel nach den damit verbundenen Wertaussagen. „Wenn Millionen für eine Eliteschule vorhanden sind und die öffentlichen Schulen zu Gammelschulen werden, dann lässt das nur einen Schluß zu: Geld ist genug da, aber nicht für jeden!“, so Ziebarth weiter. „Das kann nicht angehen!“

Gerade in öffentlichen Schulen haben Kinder und Schulpersonal einen berechtigten Anspruch auf Unterrichtsräume, die es ermöglichen, den Kindern eine bestmögliche Bildung angedeihen zu lassen und den Lehrerinnen und Lehrern ihre für die Gesellschaft wichtge Aufgabe zu erfüllen. „Das Thema Bildung darf kein Thema nur für Sonntagsreden sein, sondern muss montags bis freitags in die Tat umgesetzt werden“, erklärt Ziebarth.

Der DGB Wiesbaden, so Ziebarth, fordert die Verantwortlichen der Stadt Wiesbaden auf, die Steuergelder im Interesse der Allgemeinheit einzusetzen und Sorge dafür zu tragen, dass sowohl den Kindern dieser Stadt als auch den Lehrkörpern eine Lernumgebung in Schulen geschaffen wird, die ein gedeihliches Lernen und Lehren im Interesse aller Beteiligten ermöglicht.