Elternabende

in Zeiten der Sparmaßnahmen

Ein merkwürdiges Szenario. Ich überquere einen unbeleuchteten Schulhof. Vor der Schultür organisiere ich einen Türsteher oder eine Türsteherin aus der Elternschaft, die bekannten Gesichtern Einlass gewährt. Dafür ist ein Zeitfenster von ca.15 Minuten vorgesehen. Danach muss mit Handy Kontakt zu der Elternversammlung aufgenommen werden. Es ist nicht angeraten, die Schultür für eine halbe Stunde unbeaufsichtigt offen stehen zu lassen. In dieser Zeit könnte jeder herein und sich im Schulhaus verstecken.

Zum Abschluss des Elternabends muss das Schulhaus kontrolliert werden, ob sich noch Eindringlinge dort versteckt halten.

Ich laufe die Gänge ab und denke: Was mache ich eigentlich, wenn ich tatsächlich jemanden finde, der nicht gefunden werden will? Mein letzter Kurs in Selbstverteidigung ist viele Jahre her.

Ein unbeschwerter Umgang mit diesen Regelungen ist möglich, solange es keine unangenehmen Vorfälle gibt. Wenn das in einer Schule jedoch mal passiert ist, ist es mit der Ruhe vorbei.

Die Funktion eines Hausmeisters ist in jedem öffentlichen Gebäude wichtig. In den Schulen wurden die Dienstverpflichtungen für die Hausmeister mittlerweile so geregelt, dass auch elementare Sicherheitsstandards nicht mehr gewährleistet werden können. -- oder, wie oben beschrieben unter grotesken Bedingungen von den Lehrkräften und den Eltern gemeinsam aufrecht erhalten werden müssen.
(utha)