DGB: Rente mit 67 verschärft Altersarmut

„Gute Arbeit, Fair in Rente“ lautete das Motto der Aktion des DGB Kreisverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus vor dem Wiesbadener Hauptbahnhof.

„Die Rente mit 67 ist der Gipfel der Ungerechtigkeit“, so der DGB Kreisverbandsvorsitzende Philipp Jacks. „Schon jetzt schaffen es viele Beschäftigte zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Renteneinstiegsalter und müssen deshalb mit einer reduzierten Rente auskommen. Durch die Rente mit 67 drohen Abschläge bis zu 14,4 Prozent, man muss also klar von einer Rentenkürzung sprechen.“

Beteiligt an der Aktion waren die Gewerkschaften ver.di, IG Metall, IG BAU, GEW und EVG. Sie alle informierten über ihre Vorstellungen zum flexiblen Übergang in die Rente. „Um Altersarmut wirksam zu verhindern, brauchen wir in Deutschland eine Bürgerversicherung nach Schweizer Vorbild“, so Bernd Meffert, der Bezirksvorsitzende von ver.di Wiesbaden. Außerdem müsse prekäre Beschäftigung zurückgedrängt, und der Niedriglohnsektor ausgetrocknet werden. Doris Wege, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Wiesbaden-Limburg fordert von Politik und Arbeitgebern das Rentenniveau zu erhöhen, altersgerechte Arbeitsplätze anzubieten und flexible Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben zu eröffnen.

„Faire Löhne für gute Arbeit sind gleich doppelt wichtig,“ so Simon Rottloff, Bezirksvorstandsmitglied der IG BAU Wiesbaden-Limburg, „damit nach dem Arbeitsleben auch die Rente zum Leben reicht. Dafür setzen wir uns ein“. 

„Nach dem DGB-Rentenkonzept hätte uns die Rente mit 67 vollständig erspart bleiben können, wenn die Bundesregierung auf eine Beitragssenkung verzichtet hätte“, erläutert der Stellvertretender DGB-Kreisverbandsvorsitzende Michael Leschnik. „Gleichzeitig wäre noch Geld übrig geblieben, um Erwerbsgeminderte und Geringverdienende besser für das Alter abzusichern. Nach der nun beschlossenen Absenkung der Rentenbeiträge wir es leider noch häufiger zu Altersarmut kommen.“