Das Letzte aus dem HKM

Wir fragen uns: Soll so der Fachkräftemangel behoben werden?

  1. "Mobile Vertretungsreserven" soll es bereits eine Woche nach deren Abschaffung wieder geben
  2. Ein neuer Erlass, der die Klassen an Grundschulen langfristig(?) verkleinern soll
  3. Amt für Lehrerbildung kürzlich: Fast die Hälfte der Bewerber für den Vorbereitungsdienst bleiben ohne Angebot, darunter 43 angehende Förderschullehrkräfte

Zu 1)

In der letzten Woche wurden die 152 Unterrichtsfeuerwehr-Stellen (Mobile Vertretungsreserven hessenweit) in die Grundversorgung der Grundschulen per Erlass eingebracht. Die Schulämter reagierten und sagten den betroffenen Kolleginnen eine feste Stelle zu. Die Freude war verständlicherweise groß.

Diese Woche nun wurde per Erlass den Staatlichen Schulämtern mitgeteilt, dass die 152 Feuerwehrstellen ab kommendem Schuljahr wieder zur Verfügung stehen werden.

Wir fragen die Verantwortlichen:

  • Gibt es jetzt 152 zusätzliche Stellen? (Bisher wurden die Feuerwehrlehrerinnen nach zweijähriger Tätigkeit auf eine Beamtenstelle gesetzt.) 
  • Werden die neuen 152 Stellen befristet auf zwei Jahre, diesmal ohne Stellenzusage? 
  • Wie viele Möglichkeiten gibt es noch?
  • Wie oft wird dieser Plan bis zum Schuljahresbeginn geändert? 
  • Sieht das Kultusministerium die Menschen, die hinter diesen Stellen stehen?

Zu 2) Und hier der nächste Erlass:

Kultusministerin Henzler: „Die meisten Klassenzusammenlegungen an Grundschulen können vermieden werden.“

Kultusministerin Dorothea Henzler hat angekündigt, dass im kommenden Schuljahr 2009/2010 an den Grundschulen in Hessen keine Schulklassen zusammengelegt werden sollen, wenn dadurch die Schülerhöchstzahl von 25 Kindern pro Klasse überschritten wird. Ein entsprechender Erlass werde heute noch an die Staatlichen Schulämter übermittelt.

„Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, die Schulklassen in Hessen langfristig zu verkleinern“, sagte Henzler. „Bei den Eingangsklassen in den Grundschulen haben wir bereits festgelegt, dass Klassen nicht mehr wie bisher bis zu 28 Kinder, sondern höchstens 25 Kinder aufnehmen dürfen. Bei den derzeit wie zu Beginn jedes neuen Schuljahres anstehenden Klassenzusammenlegungen in den zweiten und dritten Klassen orientieren wir uns nun ebenfalls an dieser Größe.“

Unter diesen Voraussetzungen sei in den vergangenen Wochen jeder Einzelfall sorgfältig geprüft und entsprechend entschieden worden, so die Ministerin. Im Ergebnis führe das dazu, dass die meisten der zum Schuljahresbeginn anstehenden Zusammenlegungen vermieden werden könnten. „Das sind sehr erfreuliche Startbedingungen für die Grundschüler zum neuen Schuljahr.“

Henzler bedauerte, dass nicht in jedem Fall eine Zusammenlegung der Klassen vermieden werden könne. „Es ist und bleibt aber das Ziel der Landesregierung, die Klassen langfristig zu verkleinern und dieses Ziel werden wir Schritt für Schritt umsetzen“, so die Ministerin." (Pressemitteilung vom 8.7.09)

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Zu 3) 

Den 2.706 Bewerbungen für den Vorbereitungsdienst für die Lehrämter zum 01.08.2009 stehen 1.225 freie Ausbildungsstellen gegenüber. Es wurde aber nur 1.425 Bewerberinnen und Bewerbern ein Einstellungsangebot gemacht, hinzu kommen 59 Angebote an "Quereinsteigern" für Mangelfächer.

1.281 Bewerbungen bleiben ohne Angebot! Diese verteilen sich auf die Grundschulen (300), HR-Schulen (175), Förderschulen (43) und Gymnasien (763).

Wir fragen uns: Soll so der Fachkräftemangel behoben werden?