"25.000 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes im Streik"

Nach Abbruch der Verhandlungen werden Arbeitsniederlegungen fortgesetzt

Frankfurt a.M. - Nach dem Abbruch der Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften am vergangenen Freitag werden die Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst ab heute fortgesetzt. Rund 25.000 Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen legten die Arbeit nieder. Streikschwerpunkte waren die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Die Beschäftigten machen sich mit ihren Streiks für einen Gesundheitsschutz-Tarifvertrag stark.

"Das jüngste Arbeitgeberangebot nach tagelangem Verhandlungsmarathon war eine Zumutung: von einer Aufwertung des Erzieherinnen-Berufs keine Rede. Im Gegenteil: Das Einkommen für den Großteil der Erzieherinnen soll unter dem Niveau von 1990 eingefroren werden. Für die Arbeitgeber bleibt es dabei: Erzieherinnen sind Basteltanten. Die Arbeitgeber nehmen nicht zur Kenntnis, dass die Kita-Beschäftigten einen Bildungsauftrag haben", sagte Ilse Schaad, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), heute während einer Kundgebung in Halle (Sachsen-Anhalt).

Sie wies darauf hin, dass die Arbeitgeber mit ihrem Freitags-Angebot für den Gesundheitsschutz sogar den Rückwärtsgang eingelegt hätten. "Die Arbeitgeber weigern sich, ihrer Verantwortung für die Gesundheitsförderung der Beschäftigten nachzukommen", sagte Schaad.

Auf der selben Veranstaltung ergänzte der sachsen-anhaltinische GEW-Vorsitzende Thomas Lippmann: "Die Wut der Erzieherinnen steigt. Sie sind nicht länger bereit, die Blockadehaltung der Arbeitgeber hinzunehmen. Ich fordere die Kommunalpolitiker in unserem Bundesland auf, ihren Einfluss auf die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) geltend zu machen, damit diese endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen."