Wird der Geldregen auch zum Segen für die Schulen?

Auf was sollten die Kollegien achten, wenn die Mittel in die Sanierung oder den Neubau von Schulen fließen?

Im Rahmen des Sonderkonjunkturprogrammes sollen nun alleine in Wiesbaden rund 49 Millionen Euro in relativ kurzer Zeit in den Schulbau fließen. Diese an sich positive Nachricht sollte in den Kollegien dazu führen, dass, falls nicht schon geschehen, rechtzeitig darüber nachgedacht wird, wie man das Geld nachhaltig für gute räumliche Lernbedingungen einsetzen kann. Dazu gab es auf der Tagung  „Klasse“(n)-Räume in Schulen auf der diesjährigen Didacta einige Anregungen für die Bau- bzw. Sanierungsplanung:

  • Größere Räume: Vergrößerung der bislang außer in der „Wiener Schulbauexpertise“ von 1912 (!!!) nicht weiter begründeten Grundfläche pro Schüler auf mehr als 2 Quadratmeter. Dabei ließe sich bei gleichem Raumvolumen durch Verringerung der Deckenhöhen auf 2,75 Meter mehr Fläche gewinnen, weil der für die Kosten ausschlaggebende umbaute Raum gleich bliebe.
    Oder: Kleinere Klassen bilden!
  • Raumluft verbessern: Laut DIN 1946 beginnen ab einer CO-Konzentration von mehr als 1000 ppm in der Atemluft Befindlichkeitsstörungen, die den Lernprozess erheblich beeinflussen. Diese Werte werden laut Untersuchungen des Institutes für interdisziplinäre Schulforschung der Uni Bremen (wird angeblich wegen Geldmangel geschlossen) in einem Standardklassenraum nach ca. 15 Minuten erreicht. Der Einbau von Anlagen zur kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung könnte hierbei auch unter energetischen Gesichtspunkten sicherlich Abhilfe schaffen.
    Oder: Kleinere Klassen bilden !!
  • Raumakustik: Anstehende Sanierungsmaßnahmen sollten nach vorheriger Messung von Nachhallzeiten zu entsprechenden Verbesserungen genutzt werden. Messungen von Nachhall oder Lärmpegel sind durch die Unfallkasse Hessen relativ einfach zu organisieren.
    Oder: Kleinere … , aber das fordert die GEW ja schon soooo lange, … das bringt nur der (Bau-)Industrie keine Umsätze in der laufenden Produktion.
  • Funktionsgerecht Beleuchtung: Über die bestehenden Vorschriften hinaus können moderne Leuchtmittel erheblich zur Verbesserung des Wohlbefindens beitragen, wenn sie zum Beispiel durch entsprechend dem menschlichen Biorhythmus angepasste Lichtfarben erzeugen. So ist es möglich, morgens eher Blautöne unterzumischen und gegen Abend wärmere, rötliche Farben einzuspielen.