Wiesbaden im August 2008

Wiesbadens Oberbürgermeister Müller (CDU) möchte mehr junge Menschen nach Wiesbaden locken

Wiesbadens Oberbürgermeister Müller (CDU) möchte mehr junge Menschen nach Wiesbaden locken. Deswegen soll Wiesbaden ein Universitätsstandort werden. Müller hat schon die private "European-Business-School" (ebs) mit gut drei Millionen Euro aus dem Stadtsäckel finanziert. Jetzt muss noch eine private "Lawschool" (juristische Fakultät) dazukommen, damit daraus eine internationale Universität werden kann. Dieser Fakultät möchte Müller mit einer "Anschubfinanzierung von 25 bis 26 Millionen Euro" unter die Arme greifen. Eine Frontstellung zwischen der Fachhochschule Wiesbaden und der ebs sieht er nicht, denn die Trennlinie zwischen privaten und öffentlichen Universitäten sei fließend.

Das Argument, dass an dieser privaten Hochschule (Semesterbeitrag 5.000 Euro) nur die Reichen studieren können, hört er ungern. Er sieht das Ganze "amerikanisch ausgerichtet". Was er damit meint? In den USA werden mehr Studenten zum Abschluss geführt als in Deutschland, was daran liege, dass dort die Einstiegsanforderungen höher als bei uns seien, weshalb in den USA nur die Besten ein Studium anfingen. In Deutschland dürfe ja jeder studieren, was zu den hohen Abbrecherquoten führe. Na ja, "teuer ist das Studium schon, aber wer gut ist, kann trotz Armut studieren" und bekommt vielleicht "ein Stipendium von der Handwerkskammer". Alles Müller oder was?