Rhein-Main-Hallen plus Personal als Geschenk für BURDA

Es ist keine Frage des Geldes, sondern eine Frage seiner Verteilung

Auf eine mündliche Anfrage der Fraktion LINKE&PIRATEN in der Stadtverordnetenversammlung am 15.12.2011 antwortete Stadtrat Bendel: "Die Rhein-Main-Hallen" wurden dem Veranstalter [Burda Medien] auf der Grundlage des Magistratsbeschlusses Nr. 0054 vom 18.01.2011 überlassen. Die Kosten für Hallenmiete plus Stammpersonal wurden aus dem städtischen Haushalt getragen" (siehe Datei).

Die Frage wurde ins Blaue hinein gestellt in der wagen Vermutung, dass für eine solche Veranstaltung andere als die üblichen Konditionen verlangt worden sein könnten. Mit einer solchen skandalösen Antwort hat indes niemand gerechnet: Nicht nur, dass für die BAMBI-Verleihung überhaupt keine Miete verlangt worden ist, es wurde obendrauf auch noch das Personal für diese Veranstaltung aus dem städtischen Haushalt getragen. 

Angesichts dessen, was sich dann bei der Veranstaltung abgespielt hat - nämlich, dass mit Bushido ein Rapper mit einem BAMBI ausgezeichnet wurde, der in der Vergangenheit wiederholt durch extrem homophobe und frauenfeindliche Texte und Äußerungen aufgefallen ist - ist der Skandal umso größer. Der Ausschuss für Frauenangelegenheiten hat in seiner letzten Sitzung einstimmig eine von der Fraktion LINKE&PIRATEN eingebrachte Erklärung gegen Homophobie und Frauenfeindlichkeit aus Anlass dieses Ereignisses einstimmig verabschiedet. 

Die Fraktion LINKE&PIRATEN wird weiter nachhaken was diese Veranstaltung die Wiesbadener SteuerzahlerInnen gekostet hat und welche weiteren Sonderkonditionen für andere Veranstaltungen seitens der Stadt Wiesbaden ausgestellt wurden. Angesichts dieser Antwort lässt sich vielleicht erahnen, woher das alljährliche Defizit der Rhein-Main-Hallen kommt? 

In Zeiten in denen der Stadtjugendring, der mehr als 40.000 Jugendliche in Wiesbaden vertritt, wegen dringend benötigter Zuschusserhöhungen in Höhe von 85.000 Euro monatelang vertröstet wird und vor Verabschiedung und Genehmigung des Haushalts im Dezember 2012 nicht damit rechnen kann, ist eine solche Subventionierung einer Image-Veranstaltung schlicht unerträglich.

PDF RMH Bambi Veranstaltung