Protest gegen Sparmaßnahmen in der Lehrerausbildung

am 14.02.2012 protestierten ca. 400 Bürger in Wiesbaden

Gegen die Einsparungen in der Lehrerausbildung protestierten am 14.02.2012 ca. 400 Bürger aus dem Luisenplatz in Wiesbaden, vor allem Ausbilder/innen und Referendar/innen (LiV).

Initiiert wurde die Aktion von Referendar/innen des Studienseminars für Gymnasien in Oberursel. Die GEW unterstützte den Protest. Die LiV veranstalteten einen Hürdenlauf, der die Probleme symbolisieren sollte, die die Sparmaßnahmen für die Ausbildung mit sich bringen. Auf Transparenten war z.B. zu lesen: „Schulen werden für Ausbildung bestraft“ und „Bildung kürzen heißt Schulen ins Chaos stürzen“. „Wir wollen eine ordentliche Ausbildung“, forderte Sina Winton, eine der Initiatorinnen des Protests, denn Bildung könne nicht an Schüler vermittelt werden, wenn die Ausbildenden ungebildet blieben.

Inhaltlich richtete sich der Protest gegen die Verkürzung der Ressourcen für Ausbildung. Diese Verkürzung führt dazu, dass nun jeder Ausbilder im Schnitt mehr LiV auszubilden und zu beraten hat als bisher. Betreuung- und Beratungszeit verringert sich. Darüber hinaus wird ein Referendar zukünftig den Schulen mit acht statt 6,4 Unterrichtsstunden angerechnet. Einer Schule mit 15 LiV werden so 24 Stunden Unterricht und damit eine zusätzliche Planstelle angerechnet, obwohl keine einzige Unterrichtsstunde zusätzlich erteilt wird. Auch kritisieren die LiV, dass sich ihre Einstellungschancen verschlechtern würden, weil rein rechnerisch durch die erhöhte Anrechnung 300 Stellen mehr im Stellenplan entstanden seien.

Zur Kundgebung waren auch Vertreter der Lehrerausbildung aus dem Kultusministerium und dem Amt für Lehrerbildung gekommen. Sie luden Sina Winton, Stefan Mierendorff, Ausbilder aus Oberursel, und Franziska Conrad, Ausbilderin, Mitglied im Hauptpersonalrat und Leiterin des Referats Aus- und Fortbildung der GEW, zu einem Gespräch ins HKM ein. Das Gespräch verlief in konstruktiver Atmosphäre. Ob allerdings Verbesserungen in der Versorgung der Lehrerausbildung erzielt werden, blieb offen. Eindringlich wurde den politisch Verantwortlichen die Forderung ans Herz gelegt, spätestens im Doppelhaushalt 2013/14 die Zuweisung für die Ausbildung auf ein auskömmliches Maß zu erhöhen.