Für unsere Kinder nur die Besten

Gegen eine Verschlechterung der Kinderbetreuung in Hessen

Darum geht es: Die Hessische Landesregierung plant eine Verkürzung der Erzieherausbildung, womit eine drastische Qualitätsminderung der Bildung, Erziehung und Betreuung verbunden wäre.

Begründet wird der Wunsch der Landesregierung mit dem derzeit existierenden regionalen Fachkräftemangel. Durch kürzere Ausbildungsmodelle sollen schneller mehr Fachkräfte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden. Inzwischen haben die Ausbildungsstätten reagiert und ihre Ausbildungskapazitäten deutlich erweitert und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass ein quantitatives Problem nicht mit dem Abbau von Qualität gelöst werden darf.

Denn die Herausforderungen an Kindertageseinrichtungen, aber auch an Einrichtungen der Jugendhilfe und Behindertenhilfe sind immens:
Die Anforderungen an ErzieherInnen sind mit der Umsetzung des Hessischen Bildungs– und Erziehungsplans in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, umfassende fachliche und personale Kompetenzen werden gefordert. Von ErzieherInnen wird die intensive Zusammenarbeit mit Eltern und dem sozialen Umfeld erwartet. Die Aufgaben haben sich um die Gestaltung von Übergängen, die Kooperation mit Schulen sowie mit Familien unterstützenden Einrichtungen und Diensten deutlich erweitert. Eine Verkürzung der Ausbildung konterkariert die Bemühungen um frühe Bildung, verbesserte Vorschulerziehung sowie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund. Von der geplanten Verkürzung ist besonders stark die sozialpädagogische Praxis betroffen: In nur 6 Monaten sollen künftig neue KollegInnen die Phasen von Eingewöhnung, Orientierung und Erprobung sowie Verselbständigung durchlaufen- und dies in einem Berufsalltag, der sich durch hohe Komplexität und ständig wechselnde Herausforderungen auszeichnet. Gefordert ist hier anstelle einer Kürzung eine noch stärkere Verknüpfung der Lernorte Schule und Praxis, damit der Transfer von theoretischem Wissen in die sozialpädagogische Praxis gut gelingen kann.
Um die Qualität der Ausbildung auch weiterhin erhalten zu können, haben sich bisher nicht nur ausbildende private, öffentliche und konfessionell gebundenen Fachschulen und deren Beiräte gegen eine Verkürzung ausgesprochen, sondern auch Gewerkschaften, der hessische Städtetag, der Landesjugendhilfeausschuss, die Jugendhilfeausschüsse und die Stadtverordnetenversammlungen verschiedener Städte.
Hessische Fachschulen für Sozialpädagogik, Verdi Nordhessen, GEW Hessen, DBSH Hessen, Hessischer Städtetag, Landesjugendhilfeausschuss des Landes Hessen, Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg

Unterschriftenliste dazu hier downloaden: www.facebook.com/groups/258737380875480/