Fortbildung braucht Steuerung wie das Weihwasser den Teufel

Nach PPP jetzt PPL? "Öffentlich-private Lehrkörperschaft"

Nach PPP jetzt PPL? "Öffentlich-private Lehrkörperschaft", ist der Letzte Schrei der hessischen Intelligenzquotenentwickler - Pardon, des Instituts für Qualitätsentwicklung

Die Fortbildung der Lehrer soll endgültig dem Markt zum Fraß hingeworfen werden. Die Monopolstellung staatlicher Fortbildungsträger muss gebrochen werden, damit Schwung und Konkurrenz ins Spiel - Pardon, in die Fortbildung kommt. Freien Zugriff der privaten Konkurrenz auf die Schulbudgets und die privaten Taschen der Kollegen. Die Bildungsmarktverzerrung muss beseitigt werden! Schließlich wollen Beratungsfirmen neue Wirkungsfelder finden. Das HKM schreibt künftig sein Fortbildungsprogramm aus und "natürlich können sich auch staatliche Einrichtungen beteiligen, sofern sie mit Vollkosten kalkulieren und Wettbewerbsverzerrungen dadurch vermieden werden.(...) Die angebotsstimulierende Wirkung einer zahlungsfähigen Nachfrage bleibt nämlich unvollkommen, wenn z.B. die Staatlichen Schulämter Fortbildungen weiterhin zum Nulltarif anbieten können."

Die schönste Aussicht für die Engagiertesten unter uns bieten die folgenden Überlegungen:
"Will man freien Fortbildungsträgern und Universitäten künftig die Chance geben, landesweite Fortbildungsprogramme durchzuführen, muss allerdings ein Hindernis aus dem Weg geräumt werden: Für unterrichtsbezogene Entwicklungs- und Fortbildungsaufgaben braucht man i.d.R. Lehrkräfte – sie haben gleichsam ein Wissens- und Erfahrungsmonopol für Fragen zum Unterricht (Fachdidaktiker der Universitäten verfügen zwar über einschlägiges Wissen, aber nicht immer über einen hinreichenden Praxisbezug, außerdem ist ihre Zahl begrenzt). So scheinen freie Träger, für die üblicherweise keine größere Zahl aktiver Lehrerinnen und Lehrer arbeitet, als Anbieter gar nicht in Frage zu kommen. Möglich würde dies aber durch eine Regelung, die es Lehrkräften erlaubt, sich für die Übernahme von Fortbildungs- und Beratungsaufträgen bei entsprechender Gehaltskürzung (teilweise) befristet freistellen zu lassen – für den finanziellen Ausgleich müsste dann der entsprechende Träger sorgen." Das geht uns doch runter wie Wackelpeter.

Dies und noch viel mehr liest sich wie eine Episode aus dem kleinen Horrorlädchen (HKM und IQ: Fortbildung braucht Steuerung, Bestandsaufnahme und Überlegungen zur Weiterentwicklung).

Fortbildung braucht Steuerung