Der Rotstift setzt jetzt bei der Schulsozialarbeit an

nur wenige Schulsozialarbeitsprojekte kamen in den Genuss dieser Landesmittel

Das Land Hessen hat Schulsozialarbeit seit den achtziger Jahren in Form einzelner Projekte gefördert. Die zur Verfügung gestellten Mittel betrugen jährlich nur 350.000 bis 400.000 Euro, waren also stets unzureichend, und nur wenige Schulsozialarbeitsprojekte kamen in den Genuss dieser Landesmittel. Die Vereinbarungen mit den Trägern wurden nun zum 31.7.2015 gekündigt.

Nach einer neuen Verordnung sollen die Schulen selbst entscheiden, ob sie aus der zusätzlichen Stundenzuweisung (105% Lehrerversorgung) Schulsozialarbeit finanzieren wollen. Schulsozialarbeit muss also mit anderen Aufgaben der Schule in Konkurrenz treten; denn in der Regel wird das zusätzliche Budget von den Schulen für Förderunterricht, Differenzierung oder Aufbau von schulischen Schwerpunkten benötigt.
Damit ist der Fortbestand von Schulsozialarbeit an den betroffenen Schulen in hohem Maße in Frage gestellt.

Neben diesen vom Land geförderten Projekten gibt es in Hessen zahlreiche Schulsozialarbeitsprojekte, die sich aus Spenden finanzieren. Da immer mehr Kommunen und Großspender wegbrechen, ist deren Weiterführung stark gefährdet.

Die Verlagerung bzw. Streichung der bisherigen Landesmittel kann nur als Rückzug des Landes aus der Verantwortung für die Schulsozialarbeit verstanden werden. Dabei gibt es keine wirksamere Unterstützung des Lernens als eine sozialpädagogische Bearbeitung der Probleme und Lebenssituationen, vor allem für sozial benachteiligte Gruppen, denen die Unterstützung durch das Elternhaus aus unterschiedlichen Gründen
fehlt.

Zu fordern ist also nicht nur eine Weiterförderung in dem bisherigen Umfang, sondern eine angemessene Förderung aller Schulsozialarbeitsprojekte.

Wir bitten Euch deshalb den Protest gegen diese Politik der Landesregierung zu unterstützen.

Bitte unterschreibt die zu diesem Zweck eingerichtete Online-Petition

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Koch Jochen Nagel