A13 für alle!

eine Nachlese

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Nachgang an die Aktion „A13 für alle“ möchten wir euch heute darüber informieren, dass ein Gespräch zwischen Michaela ten Thij, der Frauenbeauftragten des Staatlichen Schulamts in Wiesbaden, der stellvertretenden Gesamtpersonalratsvorsitzenden, Katja Plazikowsky, und Christine Dietz als GEW-Vertreterin am 2.12.15 stattgefunden hat.

Die gut 200 Unterschriften aus den Kollegien des Schulamtsbezirks haben wir übergeben, unsere Forderungen wiederholt und über mögliche zukünftige Artikulation und Kooperation in puncto Benachteiligung der gesamten Arbeitsbedingungen von Grundschullehrkräften gesprochen. GEW intern werden wir uns auf Landesebene noch im Dezember weiterberaten, damit wir schlagkräftig ins neue Jahr starten können!

Wirkungslos war die Aktion am „ersten unbezahlten Tag der Grundschullehrkräfte“ nicht: Unter den Frauenbeauftragten hat sich eine Diskussion in Gang gesetzt und auch in den Kollegien wurde wieder verstärkt die Diskussion über Arbeitsbedingungen an Grundschulen geführt. Dieses Wachrütteln muss weitergehen. Erst mit einem breiten Verständnis für die Berechtigung unserer Forderungen wird sich
langfristig etwas verändern lassen.

Zur Klarstellung, da uns einiges Unverständnis für die geschlechterpolitische Einbettung des Themas erreichte: Natürlich sind auch Männer, die an Grundschulen arbeiten, angesprochen! Die
strukturelle Geschlechterdiskriminierung macht sich an dem historisch-typischen Frauenberuf der Grundschullehrerin fest, der im Kontext mit Fürsorge und der Arbeit mit Kindern zu sehen ist. Arbeitsbereiche, die auch heute noch eher mit Frauen als mit Männern in Verbindung gebracht werden. Arbeitsbereiche, die im häuslichen Umfeld unbezahlte Arbeit darstellen. Arbeitsbereiche, die als Berufe schlechter bezahlt werden als andere, die nichts mit Sorge- und Pflegearbeit zu tun haben. Dass Grundschullehrkräfte viel leisten, genauso lange studiert haben wie Haupt- und Realschullehrkräfte und trotzdem schlechter bezahlt werden, kann nicht ohne strukturelle Frauendiskriminierung erklärt werden, die eben auch individuell Männer treffen kann.

Also leistet weiter Bewusstseinsbildung vor Ort! Das tun wir auch innerhalb der GEW-Strukturen: Bei der Landesdelegiertenversammlung der GEW Hessen (höchstes Beschlussgremium) am 26.11.15 haben Kolleginnen und Kollegen die „A 13 für alle“-Aktion vor rund 300 Delegierten vorgestellt und breite Zustimmung erfahren.

Nicht nur die GEW Hessen ist bei der Besoldungsdiskriminierung von Grundschullehrkräften aktiv (Wiesbaden ist nicht genannt, worauf ich bereits aufmerksam gemacht habe) www.gew.de

Auch auf GEW Bundesebene ist "A13 auch für Grundschullehrkräfte" ein wichtiges Thema geworden. Einen Newsletter "Gender & Diversitiy" der 3 mal im Jahr erscheint findet ihr hier

Und hier ein informatives Video aus Schleswig-Holstein, wo die Lehrerausbildung für alle nun 10 Semester lang ist, die GS-Leute aber als einzige A12 bekommen sollen www.gew.de