EBS verabschiedet sich aus Wiesbaden...

ein NACHRUF

Gerade vor dem Hintergrund der jahrelangen EBS-Turbulenzen in Wiesbaden gehört es sich, einem vorschnellen und womöglich tränenreichen EBS - Abschied aus WI vorzubeugen....
Die Privatuniversität EBS verlässt den Standort Wiesbaden und ?erfreut? künftig den Rheingau mit ihrer Anwesenheit .
Auch wenn sich bei CDU und FDP keine -, so macht sich doch besonders bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Erleichterung bemerkbar.
 Die GEW-Wiesbaden-Rheingau hat die 50-jährige Jubiläums - EBS immer wieder kritisch begleitet und der interessierten Öffentlichkeit in Erinnerung gerufen, auf welch wackeligen Füßen diese - immer wieder auch von Insolvenz bedrohte Mini - UNI stand und bis heute steht.
Es ist der Dietmar Hopp - Stiftung, der Hessischen Landesregierung sowie zahlreicher regionaler Kreditinstitute (Schuldenerlass) zu verdanken, dass bei diesem selbstverschuldeten EBS - Titanic Kurs dennoch das rettende Ufer, wenn auch fast manövrierunfähig, erreicht wurde.
 Vor dem Hintergrung jahrelanger Irritationen wollen wir rückblickend nur an einige EBS - Highlights     erinnern, damit in der WI - Öffentlichkeit ein 'tränenreicher Abschied' vermieden wird:
+++ 2011 musste die EBS ca. 950000,--€ wegen Zweckentfremdung von Steuermitteln an das Land Hessen zurückzahlen. Die damalige Ministerin Kühne - Hörmann begründete ihre Rückforderung u.a. mit "Fehlbuchungen"... und das ausgerechnet in der EBS-BWL-Paradedisziplin.
+++ Der Hessische Rechnungshof (HRH) stellte in einem Gutachten ( Dez. 2012 ) u.a. zahlreiche Fehler und Schwächen des EBS-Managements fest und warf der hessischen Landesregierung schwere Versäumnisse bei der EBS-Förderung vor.
 +++ Beim EBS-Untersuchungsausschuss spielte dieses HRH-Gutachten eine wichtige Rolle. Nach den Neuwahlen zum Hess. Landtag setzten CDU und GRÜNE diesen Ausschuss aus nachvollziehbaren Gründen nicht fort.
 +++ Wirtschaftsprüfer*innen stellten wiederholt die instabile ökonomische Lage der EBS fest.
 +++ Versuche der GEW – Wiesbaden – Rheingau, die damaligen Mitglieder des EBS – Stiftungsvorstands ( u.a. Oberbürgermeister Dr. H. Müller, CDU und F. Rentsch, FDP oder J. Fitchen, Vorstand der Deutschen Bank AG ) zu ermutigen, den unverständlichen ökonomischen EBS-Titanic-Kurs - und dabei auch ihre Rolle - offenzulegen, scheiterten an der fehlenden Kooperation der genannten Personen.
 Zum Gesamtbild passt auch, dass die EBS 2016 - trotz verschiedener Nachbesserungsversuche - an der Verlängerung der renommierten EQUIS - Akkreditierung scheiterte und Personalabteilungen zunehmend kritisch Bewerbungen von EBS - Absolventen zur Kenntnis nehmen.
 Rückblickend kann heute festgehalten werden:
Die EBS hat sich aus der gefühlten Zugehörigkeit zur 'UNI-Champions League' spektakulär verabschiedet. Der Versuch des ehemaligen Präsidenten Prof. Dr. Jahns, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, als ob Harvard, Yale, Princeton und die EBS auf Augenhöhe agierten, entlarvt sich im Nachhinein als simpler PR - Gag.
 Im Übrigen stellt sich wiederholt die Frage, inwieweit diese private EBS/Hochschule das Sonderungsverbot des Grundgesetzes (GG, Art. 7 ) und der Hessischen Verfassung (HV, Art. 61: ausdrücklich erweitert auch für priv. Hochschulen) beachtet. Dieses Sonderungsverbot (ein Grundrecht) soll sicherstellen, dass bei Privatschulen ..." eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird..."
 Trotz alledem wünschen wir der EBS und besonders den StudentInnen - deren Eltern sich eine solche Privatuni leisten können - weiterhin ein fröhliches Studieren entlang der herrlichen Weingüter.